Viviane Hamm tanzt, schreibt, improvisiert und spielt. Deswegen studiert sie seit 2021 Physical Theatre an der Folkwang UdK. Die gebürtige Würzburgerin begann ihre professionelle Ausbildung an der IWANSON Schule für zeitgenössischen Tanz in München. Dort sammelte sie neben Erfahrungen als Tänzerin, u.a. im Gasteig München bereits choreographische Erfahrung. Im Anschluss war Viviane als durchgängige Hauptrolle in der funk- Webserie "iam.josephina" als Josephina zu sehen. Außerdem war sie in der Redaktion von puls, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks, journalistisch und redaktionell aktiv.
Aktuell arbeitet die 25-Jährige neben ihrem Studium an Projekten in der freien Szene als Performerin und Choreografin. Als Teil des FLINTA* Kollektivs "The Physix", das sich aus Physical Theatre Performerinnen aus ihrem Jahrgang sowie Kollaborationen im Bereich Regie, Writing und Komposition zusammensetzt, hat sie bereits kollektive abendfüllende Arbeiten verwirklicht. Die Gruppe zeichnet sich aus durch eine gemeinsame unverkennbare spielerische Kraft und Phantasie. Mit "Happy Birthdeath" und "Infantin der Bandwürmer" waren sie unter anderem auf dem queer-feministischen deutsch-französischen Theaterfestival "Le Lampenfieber" in Berlin, der Ernst Busch Schauspielschule in Berlin sowie auf dem Physical Fetz Festival in Essen eingeladen.
Gemeinsam mit Physical Theatre Macherin Laura Louise van Meurs und dem Percussionisten Daniel Ismaili ist sie Gründerin des "Unbaked Collective". Ihr erstes gemeinsames Stück "On top of the cake" feierte 2022 Premiere. Das Stück befasst sich kritisch mit der strukturellen Problematik von Macht. In einer intensiven körperlichen Auseinandersetzung werden die Maschen der Extrareichen entlarvt und eine täuscherisch lässige Bewegungssprache gefunden.
Nach weiteren gemeinsamen Arbeiten erhielt das Kollektiv 2024/25 die Chance, im Rahmen von West-Off eine abendfüllendes Stück zu realisieren. In "Herdengeflüster" geht es um das Aufwachsen von Mädchen in einer hypersexualisierten Realität - die beiden Choreografinnen verhandeln den Zusammenhang weiblich sozialisierter Erziehung mit dem tiefen Bedürfnis, unbedingt gefallen zu wollen. Humorvoll und ehrlich finden sie zu einer geteilten und neuen Perspektive. Das Stück hatte im November im Theater im Ballsaal Premiere und wurde im FFT Düsseldorf gespielt, sowie bald in der Tanzfaktur in Köln.
Neben ihrer Arbeit in der freien Szene ist die 24-jährige regelmäßig in Kurzspielfilmen zu sehen. Zuletzt drehte sie mit Studierenden der FH Dortmund den Film "Liberation", ein Mutter-Tochter-Drama. Besonderer Fokus lag hier gemeinsam mit der Regisseurin Rebecca Jahn auf der lückenlosen Verbindung filmischen Spiels mit Bewegung und Tanz. Ihr letzter Film, in Kooperation mit der KHM Köln (Regie: Elena Ubrig) über den Mythos der Lorelei, feierte im Januar 2024 Premiere.
Im März 2025 inszeniert und spielt Viviane Hamm gemeinsam mit Anthea Marckmann, Charlotte Hofrichter und Sofia Holz ihr Abschlussstück in Essen.