Li-Heng Kuo 郭立衡, genannt Kuo, ist eine transdisziplinäre Künstlerin und somatische Praktikerin aus Taiwan, derzeit in Deutschland lebend. Als trans Frau (she/they) verbindet sie zeitgenössischen Tanz, körperbasierte Improvisation, Klangarbeit und östliche Heiltraditionen zu einer vielschichtigen Praxis zwischen Performance, Heilung und sozialer Verbindung.
Im Zentrum ihrer Forschung steht die Methode „Secondary Body“, ein körperlich-philosophischer Ansatz, der durch Reaktion, Responsivität und Sensibilität Wege zu Präsenz, Verletzlichkeit und zwischenmenschlicher Resonanz eröffnet. Diese Methode versteht sich zugleich als choreografisches Werkzeug, improvisatorische Technik und Bewusstseinsübung.
Kuo verfügt über nahezu zehn Jahre Erfahrung in traditioneller chinesischer Körperarbeit und integriert dieses Wissen in performative, somatische und meditative Kontexte – etwa in Kombination mit Klanginstrumenten wie dem Handpan. Ihre Performances schaffen Räume, in denen Körper, Stimme, Klang und Aufmerksamkeit ineinanderfließen, sodass tiefere Ebenen der Wahrnehmung und kollektive Erfahrung erfahrbar werden.
Ihr künstlerisches Schaffen überschreitet bewusst die Grenzen klassischer Bühnenformate. Es ist geprägt von einer Haltung der Zugänglichkeit, der sozialen Verantwortung und der Suche nach neuen Formen gemeinschaftlichen Erlebens. Dabei verfolgt Kuo stets das Ziel, ehrliche, präsente und heilende Verbindungen zwischen Menschen und ihren Körpern zu ermöglichen – als Einladung zu Empathie, Freiheit und Selbsterkenntnis.